Heimliches Gelddrucken in Rom und Paris
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Heimliches Gelddrucken in Rom und Paris
Nationale Notenbanken haben ein Geheimabkommen für Anleihekäufe über 500 Milliarden Euro genutzt. Auf Nachfragen reagiert EZB-Chef Draghi gereizt und verweist auf die einzelnen Zentralbanken. Kritiker sprechen von „Gelddrucken im Keller“.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 51395.html
Handelt es sich um Ankäufe von Staatsanleihen? Oder um Offenmarktgeschäfte? Im Artikel ist ja nur die Rede von "Wertpapieren".
Können (offizielle!) Geldströme dieser Größenordnung tatsächlich verborgen bleiben? Oder passt es jemandem einfach jetzt in den Kram mal darüber zu reden?
Jedenfalls sollte das mal einer den Griechen sagen.
Schwuppdiwupp hätten die ihre Schulden bezahlt!
... oh, ich vergaß: die griechische Zentralbank ist ja praktisch eine Privatbank. Die haben vielleicht andere Interessen.
Ich glaube, es wird über kurz oder lang eine "Euro-Konferenz" geben und da wird eine neue Währungsordnung für Europa beschlossen. Und die wird uns hier wieder nicht gefallen und es wird wieder kein "gerechtes" Geldsystem sein, denn keiner der das will, wird gefragt werden.
Aber erst einmal werden wohl viele jubeln, wenn sie ihr altes FIAT-Money wieder bekommen.
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Hier sind noch zwei Artikel zu dem Thema:Ladon hat geschrieben:Ich bin nicht richtig schlau geworden aus dem Artikel.
Handelt es sich um Ankäufe von Staatsanleihen? Oder um Offenmarktgeschäfte? Im Artikel ist ja nur die Rede von "Wertpapieren".
Keiner hat’s gemerkt: Auch nationale Notenbanken pumpen Milliarden in die Wirtschaft
http://www.focus.de/finanzen/boerse/wir ... 19384.html
Anleihen - Die geheimen Milliardengeschäfte der Notenbanken
http://www.welt.de/wirtschaft/article14 ... anken.html
In den Artikeln ist die Rede ist von "Anleihen", "Staatsanleihen", "anderen Wertpapieren", "Gelddrucken", "Märkte mit Geld fluten", "Geld in die Finanzmärkte pumpen", "Notkredite an angeschlagene Banken" usw.
Neben einer heimlichen Staatsfinanzierung (Staatsanleihen aufkaufen, die sonst keiner will) könnte ich mir vorstellen, daß hinter dem Rücken der Öffentlichkeit auch angeschlagene Banken oder andere Konzerne "gerettet" werden.
Zum Beispiel ist die Volkswagen-Aktie erstaunlich wertstabil. Gleichzeitig hat Volkswagen in diesen Tagen einen Liquiditätskredit über 20 Milliarden € bekommen, obwohl gleichzeitig Ratingagenturen die Bonität von Volkswagen heruntergestuft haben und durch die Presse ging, daß man in Wolfsburg "wie ein windiger Schuldner" Anwaltspost mit dem Vermerk "Annahme verweigert" ungeöffnet zurückgehen lässt.
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Laut FAZ-Artikel beteiligen sich neben Frankreich und Italien auch die nationalen Notenbanken in Irland, Belgien, Griechenland und Deutschland an diesem Spiel.AuCluster hat geschrieben:Wir sollten dankbar über diese Gelddruckprogramme sein. Mit einem Teil von diesem Geld werden deutsche Produkte gekauft, die hier Arbeitsplätze sichern. Also, liebe Franzosen und Italiener: "Weiter drucken. Am besten mit höherer Amplitude."
Wenn man es genau nimmt wird kein "Geld" gedruckt sondern Schuldscheine. Und mit genau diesen Schuldscheinen wird in Deutschland eingekauft. Und ob es sooooo eine gute Idee ist die Waren die in DE produziert werden, mit immer billigeren Arbeitskräften, ins Ausland zu schicken und im Gegenzug dafür mit Schuldscheinen bezahlt zu werden, wage ich zu bezweifeln.AuCluster hat geschrieben:Wir sollten dankbar über diese Gelddruckprogramme sein. Mit einem Teil von diesem Geld werden deutsche Produkte gekauft, die hier Arbeitsplätze sichern. Also, liebe Franzosen und Italiener: "Weiter drucken. Am besten mit höherer Amplitude."
Nachdem DE jahrelang Exportweltmeister war könnte man eigentlich annehmen dass es dadurch reicher geworden ist, aber in Wirklichkeit bekommen die deutschen Arbeiter nach jahrelanger Maloche für den Export nur eine Hungerrente. Aber immerhin - sie hatten einen Arbeitsplatz! Noch zusätzlich erwarten ordentlich bezahlt zu werden oder fürs Alter etwas sparen zu können ist ja nun wirklich übertrieben. Wo kämen wir denn da hin!
Und nein - das war keine Ironie!
@ AuCluster: Und was hast du persönlich davon? Es sind doch gerade unsere Exportweltmeister-Untenehmen, die seit Jahren massiv Stellen abbauen und durch Leiharbeiter ersetzen. Die arbeitsintensive Produktionsbereiche in Billiglohnländer outsourcen. Deren Manager sich bei jeder Einsparrunde gegenseitig auf die Schulter klopfen und gleichzeitig über die ach so hohen Lohnkosten jammern. Sie beklagen den Mangel an Fachkräften und meinen eigentlich nur den Mangel an solchen Fachkräften, die zum Hlfsarbeiterlohn schuften. Guck dich doch mal bei unseren Exportweltmeistern um: Wer das Glück hat, noch direkt und nicht über [s]einen Sklavenhänder[/s] eine Arbeitnehmerüberlassung angestellt zu sein, schiebt einen Berg von Überstunden, die ab einem bestimmten Limit vergütungslos kassiert werden.
Ich selbst bin freiberuflich tätig, zu meinen Kunden zählen einige DAX-Unternehmen. Meine Tagessätze stagnieren seit gut 10 Jahren, und dabei habe ich noch Glück. Inflationsausgleich? Selten so gelacht. Gerade die Großen versuchen ständig, meine Sätze bis weit unter die Schmerzgrenze zu drücken. Bisher konnte ich mich dagegen wehren aber früher oder später werde ich nachgeben müssen. Die Auftragslage wird dünner, denn es gibt immer jemanden, der auf die aberwitzigsten Konditionen ein geht, sei es aus purer Verzweiflung oder weil er unerfahren ist und keine Ahnung von Kalkulation hat, und der bekommt dann an meiner Stelle den Job. Qualifikation und Referenzen sind bei ALLEN großen Konzernen zweitrangig, nur möglichst billig zählt.
Toll, wie die Rekordumsätze der Exportweltmeister bei der Bevölkerung ankommen, nicht war?
Selbständige wissen eben, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist.Klecks hat geschrieben:...
Toll, wie die Rekordumsätze der Exportweltmeister bei der Bevölkerung ankommen, nicht war?
...
"Poltische Entscheider" oft nicht.
Und die Sache mit Kompetenz und formaler Qualifikation durch Zeugnisse etc. ist ein Grundproblem.
Im 19. Jahrhundert (und vorher auch schon) wurden bahnbrechende Dinge von Amateuren entdeckt und voran getrieben. Heute unmöglich, denn niemand würde ihre Kompetenz zur Kenntnis nehmen. Es wäre ihnen unmöglich zu "publizieren" und sie würden daher kein Gehör finden in der Wissenschaftswelt.
Oder: Wer kennt ihn nicht, den Auto-Schrauber, der besser als jede Meisterwerkstatt ist? Vor allem aber ist er trotzdem schlechter bezahlt. Er hat ja keinen Meisterbrief.
Nicht dass solche Ausbildung sinnlos wäre! Nein, sie dient natürlich zur Qualitätssicherung. Das Problem ist, dass reale Kompetenz NICHT daneben anerkannt wird.
Und dann passieren Dinge, wie Abzugsrohre am Boden verlegen oder ähnliches - von qualifizierten Fachleuten.
Das stimmt natürlich. Nur das deutsche Lohndumping durch Hartz4, pervertierte Werksverträge und was es noch alles gibt, wurde unter der Führung des Bundeskanzlers Schröder eingeführt. Herr Draghi hat da keine Aktien drin.Klecks hat geschrieben: Toll, wie die Rekordumsätze der Exportweltmeister bei der Bevölkerung ankommen, nicht war?
Die geistigen Marionetten der Exportindustrie (Sinn, Lucke, Snower, Hüther, Weidmann), die das Lohndumping empfehlen, haben einen großen Einfluss auf die Wirtschaftspolitik. Sollte es zu Exportrückgängen kommen, so wird deren Analyse lauten: „Die deutschen Produkte sind zu teuer. Wir müssen die Löhne senken.“
Diesen Marionetten ist es vollkommen egal, ob ihre Prognosen irgend etwas mit der Realität zu tun haben. Sinn ist gegen den Mindestlohn. Er hatte vorhergesagt, dass ein Mindestlohn von 8,50 € pro Stunde zusätzliche 900000 Arbeitsplätze vernichtet. Und was ist passiert? Nichts! Die Arbeitslosigkeit ist nicht explodiert und Herr Sinn hält an seiner Analyse fest.
Solange diese Leute bei uns die Wirtschaftspolitik mitbestimmen, bin ich froh, dass es noch echte Gelddrucker wie Draghi gibt.
Sei Dir sicher, dass "Politische Entscheider" das ganz genau wissen!Ladon hat geschrieben:Selbständige wissen eben, dass Umsatz nicht gleich Gewinn ist.
"Poltische Entscheider" oft nicht.
Entscheidend ist: Wenn die aberwitzigen Milliardensummen in der Realwirtschaft ankommen, wird das die Verarmung erst richtig anheizen. Noch sind das nur Spekulationszettel. Aber sobald die in Geld umgewandelt und real ausgegeben werden, ist viel, viel mehr Kohle da als unsere Wirtschaft verträgt. Dann schießen die Preise ungebremst in die Höhe und viele werden von ihrem Gehalt nicht mehr Leben können, da hilft dann der Mindestlohn auch nix mehr.
Was nützt es wenn die Gelddruckerei den Export anheizt, wenn die Kohle bei einigen wenigen hängen bleibt? Der Binnenmarkt bleibt trotzdem am Boden, weil sich die Masse trotz oder gerade wegen des "Geldsegens" für die Großen immer weniger leisten kann.
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Genau die Befürchtung habe ich auch, frage mich nur wann das sein wird bzw. ob unser eins früh genug den Braten riecht. Aber wer, wenn nicht wir mit unserem EM, wäre auf dieses Szenario wenigstens zum Teil besser vorbereitet.Klecks hat geschrieben: .....
Entscheidend ist: Wenn die aberwitzigen Milliardensummen in der Realwirtschaft ankommen, wird das die Verarmung erst richtig anheizen. Noch sind das nur Spekulationszettel. Aber sobald die in Geld umgewandelt und real ausgegeben werden, ist viel, viel mehr Kohle da als unsere Wirtschaft verträgt. Dann schießen die Preise ungebremst in die Höhe ....
Dass die Inflation irgendwann anziehen, womöglich außer Kontrolle gerät, ist für mich sicher, die Frage ist nur wann und ob es hierfür früh genug irgendwelche Indikatoren gibt.
Die Indikatoren sind schon da: Geldschwemme an den Spekulationsmärkten, Währungsrettung auf Teufel komm raus, faktische Staatspleiten, niedrige offizielle Inflationsraten (neben niedrigen Rohstoffpreisen vor allem geschönt durch allerlei Rechentricks beim Warenwert und Neugewichtung des Warenkorbs, die mittlerweile nur noch wenig bis gar nichts mit der tatsächlichen Gewichtung der Ausgaben eines echten Privathaushalts zu tun hat) bei gleichzeitig deutlich gestiegenen Straßenpreisen, historisch nie dagewesene Niedrigzinsen (wenn geliehenes Geld nichts kostet, kann es nicht viel wert sein) usw.
Wenn ein nicht unerheblicher Teil der Arbeitnehmer nicht mehr in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt aus seinem Arbeitseinkommen zu bestreiten (H4-Aufstocker), dann ist das auch ein Indikator.
Nur leider kann dir keiner der Indikatoren sagen, wie lange das Siechtum noch dauern wird.
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Dann haben "Sie" uns auf einen Schlag da wo wir sein sollen - ganz unten.
Fahrplan:
Immobilienkrise USA
Bankenkrise
Staatsschuldenkrise
EURO Krise
Null Guthabenzins
Leute in Aktien, Anleihen, usw. treiben
Markt mit Geld fluten.
Diverse Investitionsblasen bilden
Ablenken mit diversen Kriesen ( Terror, Krieg, Flüchtlingen )
Medien senden ausschließlich "alles gut" und "wir schaffen das"
Bargeld abschaffen, Besitz vom Fremdwährungen verbieten
EM verbieten
Finaler "€ Rettungsversuch" mit Zwangsabgaben auf alle Guthaben und Immobilien
Dann der € den Bach runter
In dem Zuge natürlich auch der Aktien und Anleihemarkt den Bach runter
Und schon stehen wir alle nackt im Wind, nein - Sturm passt besser.
alles prima, alles gut, wir haben es geschafft
Horrorszenario eines Schwarzsehers - kann sein.
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CSU fordert von Draghi Aufklärung über Geheimabkommen mit nationalen Notenbanken. EZB-Präsident Mario Draghi müsse „umfassende Auskunft über die merkwürdigen Geldvermehrungen mehrerer nationaler Notenbanken“ geben.
Dass nicht nur die Europäische Zentralbank (EZB), sondern auch nationale Notenbanken im großen Stil Euro-Wertpapiere aufkaufen und im Gegenzug frisches Geld in den Markt pumpen, alarmiert die Politik. EZB-Präsident Mario Draghi müsse „umfassende Auskunft über die merkwürdigen Geldvermehrungen mehrerer nationaler Notenbanken“ geben, sagte der Obmann der Unions-Fraktion im Bundestagsfinanzausschuss und Vorsitzende der CSU-Mittelstands-Union, Hans Michelbach, dem Handelsblatt. Medienberichte würden nahelegen, dass einige nationale Notenbanken mit Duldung der EZB „klammheimlich Staatsfinanzierung“ betrieben.
Weiterlesen: http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... otenbanken
https://www.youtube.com/watch?v=NxpFfx7pi1Y
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EZB für den Fall gewappnet, dass „uns der Himmel auf den Kopf fällt“
Die Europäische Zentralbank rechnet mit kritischen Zeiten, sieht sich aber gewappnet.
Ein Problem: Die Staaten machen weiter hemmungslos Schulden und überlassen die Lösung der EZB.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... pf-faellt/
Die Euro-Naivität der Deutschen
Heimlich haben Rom, Paris und London über 500 Milliarden Euro gedruckt. EZB-Chef Draghi deckt den Skandal. Und die Deutschen lassen sich hinters Licht führen, schreiben Dagmar Metzger und Steffen Schäfer von der „Liberalen Vereinigung“ in den „FREITAGSGEDANKEN“.
http://www.geolitico.de/2015/12/12/die- ... deutschen/