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Stand: 08.07.2024 von Jörg Bernhard
Diesseits wie jenseits des Atlantiks sind die aktuellen Benzinpreise stets ein beliebtes Diskussionsthema. In den vergangenen Jahrzehnten mussten die Autofahrer in der ganzen Welt deutlich höhere Kraftstoffkosten verkraften.
Das Gold/Benzin-Ratio – die etwas andere Kennzahl

Inflationsschutz via Gold funktioniert prächtig

Die Energiepreise (inkl. Benzin und Diesel) wirken sich aufgrund ihrer hohen Gewichtung innerhalb der Warenkörbe erfahrungsgemäß sehr stark auf die Inflationsrate aus. Verteuern sich diese, gelten sie als „Inflationstreiber“, während rückläufige Preise an der Inflationsfront eher für Entspannung sorgen.

Wer gezwungen ist, weite Strecken mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, kann dies sicherlich bestätigen.

Ronald-Peter Stöferle und Mark J. Valek, die beiden Autoren des „In Gold We Trust-Reports“ nahmen den US-Unabhängigkeitstag (4. Juli) zum Anlass, im Rahmen einer Sonderveröffentlichung einmal mehr auf den altbewährten Inflationsschutz Gold hinzuweisen.

Dass das gelbe Edelmetall auf lange Sicht auch vor steigenden Benzinpreisen geschützt hat, belegen sie mit dem Gold/Benzin-Ratio. Diese Kennziffer zeigt auf, wie viele Gallonen (ca. 3,8 Liter) US-Benzin einer Feinunze Gold entsprechen.

Seit 1990 (2016) hat sich in den USA der Preis für eine Gallone Benzin von ungefähr einem Dollar (ca. zwei Dollar) auf 3,50 Dollar verteuert (siehe Chart), wobei in Kalifornien derzeit sogar 4,50 Dollar zu berappen sind.

Während dieses Zeitraums schwankte das Gold/Benzin-Ratio zwischen unter 200 und über 900 (aktuell: 681). Vereinfacht ausgedrückt kann man allerdings konstatieren, dass man heute für eine Unze Gold deutlich mehr Benzin erhält als in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten, als der Kraftstoff deutlich billiger war.

Dies war in erster Linie der Tatsache zu verdanken, dass sich der Goldpreis stärker nach oben entwickelt hat als der Benzinpreis.

Benzin Chart USAQuellen: US Energy Information Administration; Bureau of Labor Statistics

„Reichweite“ einer Feinunze Gold vervierfacht

Auf insgesamt fünf redaktionellen Seiten beleuchten Stöferle und Valek detailliert die in Benzin bemessene Kaufkraft einer Unze Gold. Am Ende der Analyse wird eine Tabelle veröffentlicht, die in Abhängigkeit vom Durchschnittsverbrauch der immer sparsamer gewordenen Fahrzeuge aufzeigt, wie weit man durch den Tausch von einer Unze Gold in Benzin verreisen konnte.

Für das Jahr 1978 wurde eine Reichweite von 4.889 Meilen ausgewiesen. Im Tief sank dieser Wert auf 4.161 Meilen (2000) und hat sich seither auf 20.522 Meilen (2024) vervielfacht (siehe Chart).

Reichweite bei Verkauf einer Unze Gold

Dies alles lässt den Schluss zu, dass der systematische und regelmäßige Erwerb von Gold die Kaufkraft – im Vergleich zu Fiat-Währungen – auf lange Sicht sehr gut bewahrt und dabei das Nervenkostüm schont.

Deshalb sollten die Bestände der altbewährten Krisenwährung sukzessive aufgestockt oder zumindest gehalten werden.

Nach diesem Prinzip handeln auch die meisten Notenbanken und hoffen, den „Notgroschen“ hoffentlich niemals veräußern zu müssen.

Ausblick für die laufende Woche

In der vergangenen Woche gab es eine interessante Entwicklung zu beobachten: Während der Bitcoin, der von vielen Finanzmarktexperten bereits als „digitales Gold“ bezeichnet wird, ein Wochenminus von zehn Prozent erlitten hat, verteuerte sich das echte Gold im selben Zeitraum um 3,3 Prozent.

Trotz gewisser Ähnlichkeiten sollte man eines auf keinen Fall außer Acht lassen: Die Kursschwankungsintensität der Kryptowährung fällt um ein Vielfaches höher als beim gelben Edelmetall aus.

Aktuell übertrifft die 250-Tage-Volatilität des Bitcoin mit 51,9 Prozent den vergleichbaren Wert bei Gold (16,6 Prozent) um den Faktor 3,1. Für alle Geldanleger, die auf der Suche nach einem sicheren Hafen für ihr Fiat-Geld sind, wird Gold auch in Zukunft die erste Anlaufstelle sein.

In den kommenden Handelstagen dürften sich die Marktakteure vor allem für den Rechenschaftsbericht von Fed-Chef Jerome Powell vor US-Politikern (Dienstag) sowie Inflationsdaten für den Monat Juni (Donnerstag) stark interessieren. Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten sollen sich die Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahreswert um 3,1 Prozent (Mai: 3,3 Prozent) verteuert haben.

Bei der Kerninflation wird mit einem unverändert hohen Wert von 3,4 Prozent p.a. gerechnet. Dies und die für Freitag angekündigten US-Produzentenpreise könnten dann erneute Zinsspekulationen in die eine oder andere Richtung auslösen und damit auch den Goldpreis beeinflussen.

Autor: Jörg Bernhard
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