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Stand: 12.06.2024 von © GOLD.DE Redaktion
Mit der Fußball-EM in Deutschland und den Olympischen Spielen dürften gleich zwei sportliche Mega-Events für einen kurzweiligen Sommer sorgen. Die Besten ihrer Sportart erhalten dann Pokale und Medaillen aus Gold und Silber.
Gold & Silber – gefragt dank Fußball-EM und Olympischen Spielen?

Für Investoren ein klassisches Non-Event

Gold und Silber haben in diesem Jahr ausgesprochen gut performt. Ob dies auf die beiden sportlichen Großereignisse zurückzuführen ist, darf jedoch bezweifelt werden. Als ausgesprochen gering kann man in diesem Zusammenhang aus zwei Gründen den Einfluss von „König Fußball“ auf die Gold- und Silbernachfrage einordnen.

  • Erstens: Der Pokal der UEFA-Fußball-Europameisterschaft, auch unter dem Namen Henri-Delaunay-Pokal bekannt, besteht zwar aus 925er Sterling-Silber, repräsentiert aber einen relativ geringen Materialwert von weniger als 7.000 Euro. Außerdem ist er als Wanderpokal konzipiert und generiert somit ohnehin keine zusätzliche Silbernachfrage. Und selbst wenn, würde dies kaum ins Gewicht fallen, schließlich belief sich die globale Silbernachfrage im vergangenen Jahr auf mehr als 35.000 Tonnen.

  • Zweitens: Auch das Material der Medaillen für die beiden Fußballteams, die ins Finale einziehen werden, dürften sich als marginaler Kostenfaktor erweisen. Denn selbst die Europameister werden lediglich mit Gold beschichtete Silbermedaillen erhalten. Die Verlierer des Finales müssen zudem nicht nur auf den Ruhm, sondern auch auf den (vernachlässigbaren) Goldanteil verzichten.

Für die Olympischen Spiele 2024 in Paris wurden laut Veranstalter für die insgesamt 32 Sportarten bzw. 329 Disziplinen 5.084 Medaillen produziert, also jeweils fast 1.700 Gold- und Silbermedaillen. Während Goldmedaillen Silber enthalten und mit mindestens sechs Gramm Gold überzogen sind, kommen Silbermedaillen ohne Fremdmaterialien aus. Bei Bronzemedaillen sind vor allem drei Metalle enthalten: Kupfer, Zinn und Zink.

Hier finden Sie ein Video zum Design der Olympischen Medaillen 2024

Um den Eindruck einer umweltfreundlichen Großveranstaltung zu erwecken, bestehen sämtliche Medaillen aus recyceltem Material aus Elektronikgeräten wie z.B. Mobiltelefonen. Ihr Durchmesser beläuft sich auf 85 mm. Bei einer Materialstärke von 9,2 mm kommen sie auf ein Gewicht von jeweils 529 Gramm (Gold), 525 Gramm (Silber) bzw. 455 Gramm (Bronze).

Als absolutes Novum kann man die Tatsache ansehen, dass jedes Exemplar ein Stück Originaleisen des Pariser Eiffelturms (18 Gramm) in Form eines Hexagons enthält, was die Medaillen besonders interessant und einzigartig macht.

Obwohl jeweils fast 1.700 Gold- bzw. Silbermedaillen produziert wurden, dürfte die dadurch entstandene zusätzliche Nachfrage von etwas mehr als 10 kg den Goldpreis kaum beeinflusst haben. Selbiges trifft auch auf Silber zu, wo zur Produktion der Medaillen etwas mehr als 1.700 kg benötigt wurden.

Olympiamedaillen Paris 2024 Vorderseite

Die wichtigsten Daten zu den Medaillen für Paris 2024:

Anzahl der Medaillen der Olympischen Spiele Paris 2024 (Gold, Silber und Bronze) 5.084
Anzahl der Medaillen der Olympischen Spiele Paris 2024 (Gold, Silber und Bronze) 5.084
Durchmesser 85 mm
Dicke 9,2 mm
Besonderheit 18 g Eisen vom Eiffelturm in Form eines Hexagons
Gesamtgewicht der Goldmedaille 529 g
Gesamtgewicht der Silbermedaille 525 g
Gesamtgewicht der Bronzemedaille 455 g
Quelle: Olympics.com

Olympiamedaillen Paris 2024 Rückseite

Gold und Silber in LCD-Fernsehgeräten

Sollten hingegen die beiden sportlichen Megaevents in Frankreich und Deutschland den Verkauf von LCD-Fernsehern stärker als erwartet nach oben treiben, würde dies in der Elektronikbranche zu einem zusätzlichen Gold- bzw. Silberbedarf führen, da in einem durchschnittlichen LCD-Fernseher zwischen 0,025 bis 0,05 Gramm Gold sowie 0,5 bis 1,0 Gramm Silber verarbeitet werden.

Zur Erinnerung: Weltweit werden pro Jahr mehr als 200 Millionen Fernsehgeräte verkauft. Damit haben sich die Absatzzahlen seit 2005 mehr als verzehnfacht und mittlerweile jedoch zu einer gewissen Marktsättigung geführt – trotz einer stetig verbesserten Bildqualität und größerer Bilddiagonalen. Überdurchschnittliches Wachstum wird vor allem in Asien verzeichnet.

Pro eine Million zusätzlich verkaufter LCD-Fernseher könnte sich somit die globale Goldnachfrage um 25 bis 50 kg erhöhen, während bei Silber ein zusätzlicher Bedarf von 500 bis 1.000 kg entstünde. Auch dieser Umstand wird sich aller Voraussicht nach nicht als markanter Kurstreiber für die beiden Edelmetalle herausstellen.

Einen deutlich stärkeren Einfluss dürften derzeit andere Marktsegmente wie der Notenbankensektor ausüben. Laut World Gold Council stockten zum Beispiel folgende Notenbanken ihre Goldreserven im ersten Quartal 2024 besonders stark auf:

  • Türkei (plus 30 Tonnen)
  • China (plus 27 Tonnen)
  • Indien (plus 19 Tonnen).

Aus psychologischer Sicht könnte sich aber die Olympiade in Paris durchaus positiv auswirken – zumindest auf das Image von Gold. Für jeden Sportler ist es schließlich das Größte, eine olympische Goldmedaille zu gewinnen.

Geldanleger sollten diesem Beispiel folgen und das Aufstocken der privaten Goldreserven auf keinen Fall vernachlässigen. Hierfür sind keine körperlichen, sondern in erster Linie finanzielle Anstrengungen nötig.

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von Freddy | 16.06.2024, 10:55 Uhr Antworten

Die Preise für Gold und Silber werden schon lange nur noch teilweise durch physische Nachfrage bestimmt. Durch Wetten auf steigende oder fallende Kurse werden die Preise manipuliert. Das weiß aber ziemlich so langsam jeder.
Trotzdem ist es sinnvoll etwas in Edelmetalle zu investieren. Kann nicht schaden. Es dient dazu etwas Vermögen zu erhalten. Den deutschen wurde ja schon einige Male das Vermögen halbiert oder sogar ganz entzogen.
In diesem Sinne einen schönen Tag.

von Gamer | 12.06.2024, 23:07 Uhr Antworten

Für Playstation-Zocker ist die Platintrophäe das Höchste der Ziele, erst hinterher kommen Gold, Silber und Bronze.

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