Gold: 2.457,49 € 0,52 %
Silber: 29,15 € 0,76 %
Stand: 14.10.2024 von Hannes Zipfel
Seit Ende September wertet der Euro gegenüber dem US-Dollar kontinuierlich ab. Grund dafür sind die sich immer mehr eintrübenden Wirtschaftsaussichten diesseits des Atlantiks und die sich daraus ergebene Annahme, dass die Europäische Zentralbank (EZB) unter größerem Handlungsdruck in Sachen Zinssenkungen steht als ihr amerikanisches Pendant, die US-Fed.
Goldpreis Allzeithoch in Euro – EZB im Fokus

Durch die Abwertung der Gemeinschaftswährung bei relativ stabilen Goldpreisen in US-Dollar, befinden sich die Kurse des gelben Edelmetalls in Euro auf Rekordniveau.

An diesem Donnerstag wird die EZB ihre Leitzinsen zur Konjunkturstützung erneut senken und die Gemeinschaftswährung weiter tendenziell schwächen. Für den Goldpreis in Euro ist das eine gute Nachricht.

Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der 42. Börsenwoche 2024:

  • Montag: Feiertag in Kanada (Erntedankfest), Feiertag in Japan (Nationaler Sporttag), Monatsbericht der Erdölexportierenden Länder (OPEC |13:00 Uhr MESZ).
  • Dienstag: ZEW-Index Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage für Oktober in Deutschland (11:05 Uhr | e: -85 | Sept.: -84,5), New York Empire State Herstellungs-Index für Oktober (14:30 Uhr MESZ | e: 3,4 | Sept.: 11,5), US-Haushaltssaldo für September in Mrd. US-Dollar (20:00 Uhr MESZ | e: 61,0 | Aug.: -380,0).
  • Mittwoch: EZB-Präsidentin Christin Lagarde äußerst sich zur Konjunktur- und Inflationsentwicklung sowie zur Geldpolitik in der Eurozone (20:40 Uhr).
  • Donnerstag: Verbraucherpreis-Index September in der Euro-Zone ggü. Vorjahresmonat (11:00 Uhr | e: 1,8 % | Aug.: 2,2 %), Zinsentscheidung der EZB (14:15 Uhr | e: 3,25 % p. a. | akt.: 3,50 % p. a.), Geldpolitischer Begleittext der EZB (14:15 Uhr), Pressekonferenz der EZB zur Zinsentscheidung (14:45 Uhr), US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe KW 41 (14:30 Uhr MESZ | 241k | KW 40: 285k), US-Einzelhandelsumsätze im September ggü. Vormonat (14:30 MESZ| e: 0,3 % | Aug.: 0,1 %),
  • Freitag: Bruttoinlandsprodukt (BIP) China im dritten Quartal 2024 ggü. Vorjahresquartal (3:30 Uhr MESZ | e: 4,6 % | Q2’24: 4,7 %), Terminmarktdaten der US-Aufsichtsbehörde CFTC (COT-Report) für Gold, Silber Co. (21:30 Uhr MESZ).

Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.

Goldpreis in Euro auf Allzeithoch

Unbemerkt von den meisten Medien klettert der Preis des gelben Edelmetalls in der Gemeinschaftswährung Euro von einem Allzeithoch zum nächsten. In der Spitze erreichte der Goldpreis zum Wochenauftakt 2.439,68 Euro pro Feinunze (31,1g).

Aktuell notiert das gelbe Edelmetall leicht darunter bei 2.434,80 Euro/ Unze:

Goldpreis mit Euro in ATH

Silber hinkt hinterher

Der Silberpreis konnte auf Eurobasis seit dem 4. Oktober keinen neuen zyklischen Höchststand erreichen und notiert nach wie vor mit aktuell 28,67 Euro pro Unze unterhalb der 30-Euro-Marke am Spot-Markt:

Silberpreis in Euro

Auch in US-Dollar tut sich der Silberpreis deutlich schwerer als der Goldpreis, obwohl sich die physische Nachfragesituation im vierten Jahr in Folge mit einem massiven Angebotsdefizit äußerst positiv darstellt.

Die Nachfrage aus der Industrie steigt seit Jahren permanent an – bei gleichzeitig stagnierendem Angebot.

Silber in USD

Fundamentaldaten sprechen für Silber

Auffällig ist in diesem Hausse-Zyklus, dass sich die Investoren in ETFs (siehe Balkendiagramm; gelbe Teilbalken) sehr volatil verhalten. In früheren Zyklen war dies nicht der Fall (zuverlässiges prozyklisches Verhalten).

Ein Grund dafür könnte sein, dass Gold von einem Allzeithoch zum nächsten jagt und Silber dabei zurücklässt, was das Vertrauen in das Preispotenzial des weißen Edelmetalls belastet.

Fundamental betrachtet sieht die Gemengelage gerade am physischen Markt nach wie vor positiv für Silber aus:

Globales Silberangebot vs. Nachfrage mit Prognose 2024

Terminmarkt bremst

Bremsend wirkt kurzfristig allerdings auch die "Überkauftheit " am US-Terminmarkt für Silber. Hier sind die Wetten auf weiter steigende Preise stark ausgeprägt (grüne Linie, „Net Positions“ der „Large Speculators“), was zum einen das weitere Anstiegspotenzial bremst und zum anderen die permanente Gefahr größerer Gewinnmitnahmen inklusive Verkaufswellen mit sich trägt:

COT-Report-Silber-KW-41

Gleichwohl weist die schwarze Linie ganz unten im Report (OI ≙ Open Interest ≙ Anzahl aller ausstehenden Kontrakte) auf dem jetzigen Niveau nicht auf eine Spekulationsblase im Allgemeinen hin.

Das Interesse an Silber ist eher durchschnittlich im Vergleich zu den letzten Jahren. Daher spricht der Terminmarkt nicht grundsätzlich gegen weiter steigende Silberpreise.

Autor: Hannes Zipfel
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von Barni Best | 15.10.2024, 12:54 Uhr Antworten

Ich glaube an steigende Edelmetallpreise.
Der weltweite Bedarf an Gold etc. Ist enorm. Die Verschuldung der Staaten insbesonderen der USA mit 35 Billionen Dollar ist dessaströs. Deshalb sollte der private Kleinanleger 10 bis 15 % seines Vermögens in physischen Gold anlegen.

Wer das rechtzeitig gemacht hat, hat über 30% plus gemacht!!!

1 Antwort an Barni Best anzeigen
von solider Anleger | 15.10.2024, 10:48 Uhr Antworten

Warum wird nur immer einseitig auf die Zinsen geachtet? Wichtiger ist aus meiner Sicht, wer stetig neue Schulden macht braucht sich über steigende Preise für Gold und andere waren nicht zu wundern.

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