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Stand: 01.10.2024 von Jörg Bernhard
Während Gold in den vergangenen drei Jahren in den Monaten Juli, August und September relativ schwach performte, gab es in diesem Jahr angesichts von Wertzuwächsen in Höhe von 5,3 Prozent, 2,2 Prozent bzw. 6,1 Prozent keinen Grund zum Klagen.
Goldpreis: Fast 30 % Steigerung in neun Monaten

Allzeithochs wie am Fließband

Dies trifft auch auf den bisherigen Jahresverlauf zu, schließlich gab es lediglich im Januar (-1,3 Prozent) und im Juni (-0,1 Prozent) negative Vorzeichen zu vermelden. Seit Ende Dezember hat sich die Krisenwährung um 28,6 Prozent verteuert und bislang 29 Rekordhochs markiert.

Einen noch höheren Wertzuwachs auf Jahressicht gab es zuletzt im Jahr 2010 (+29,5 Prozent). Dass sich der Goldpreis in den vergangenen Jahren in vielen Währungen überwiegend positiv entwickelt hat, zeigt auf einen Blick die grün dominierte Tabelle des Informationsanbieters goldprice.org.

Mit Blick auf den diesjährigen Kursverlauf fällt zudem auf, dass die technischen Korrekturen immer magerer ausfallen und von immer kürzerer Dauer sind. Nun darf man gespannt sein, ob sich dieser Trend fortsetzen wird.

Goldpreis 2009 bis 2024

Bergauf ging es in den vergangenen neun Monaten aber auch mit der Kursschwankungsintensität (Volatilität) des gelben Edelmetalls.

So kletterte die historische 250-Tage-Volatilität innerhalb dieses Zeitraums von 16,4 auf 17,6 Prozent. Dass diese Risikokennzahl trotz der anhaltenden Rekordfahrt ansteigt, kann als relativ ungewöhnlich interpretiert werden, schließlich erhöhen sich Volatilitäten normalerweise (insbesondere bei Aktien) in massiven Abwärtsphasen und nicht während eines langfristig intakten Aufwärtstrends.

Kaufargumente überwiegen eindeutig

Zwei Marktsegmente dürften bei der diesjährigen Goldrallye eine wichtige Rolle gespielt haben.

Zum einen haben an den Terminbörsen große Terminspekulanten (Non-Commercials) in großem Stil über Gold-Futures auf einen steigenden Goldpreis gesetzt und ihre (überwiegend optimistische) Netto-Long-Position seit Jahresultimo um mehr als 107.000 Kontrakte aufgestockt. Dies entspricht zumindest auf dem Papier einem Kaufvolumen von über 330 Tonnen.

Auf der anderen Seite ist derzeit aber auch ein anhaltend hohes Interesse der internationalen Notenbanken an Gold zu erkennen, obwohl die chinesische Zentralbank seit Mai – zumindest offiziell – keine weiteren Goldkäufe getätigt hat. Über die Gründe für diese Abstinenz kann nur spekuliert werden.

Auf lange Sicht ist allerdings davon auszugehen, dass viele Notenbanken ihre Goldreserven weiterhin aufstocken werden.

Und darunter befinden sich nicht nur „Schurkenstaaten“, die Angst vor potenziellen Sanktionen westlicher Staaten haben.

Selbst EU-Staaten wie Polen und Tschechien gehörten im Notenbankensektor im vergangenen Jahr zu den Top-Five-Käufern und stockten ihre Goldreserven um 130,03 Tonnen bzw. 18,71 Tonnen auf. Von anderen Währungsreserven scheinen andere Zentralbanken nicht sonderlich überzeugt zu sein – und diese Meinung sollte sich der „ganz normale Geldanleger“ ebenfalls zu eigen machen.

Ausblick für die laufende Woche

Nach wie vor bewegt sich der Goldpreis nur unwesentlich unter seinem diesjährigen Rekordhoch von 2.685,34 Dollar (intraday). Angesichts der explosiven geopolitischen Lage im Nahen Osten und dem von wichtigen Notenbanken beschlossenen Trendwechsel in der Geldpolitik, sollte man sich über die relative Stärke an den Goldmärkten nicht zu sehr wundern.

Positive Realzinsen scheinen als Verkaufsargument für Gold an Bedeutung zu verlieren. Kein Wunder, schließlich kann man bei Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit die aktuelle Inflation in Höhe von 1,9 Prozent p.a. lediglich um magere 0,2 Prozentpunkte übertreffen.

Damit dürfte das mit solchen Anleihe-Investments verbundene Risiko (Kurs- und Kontrahentenrisiko) weiterhin nicht angemessen „kompensiert“ werden.

In den kommenden Handelstagen könnten dem Goldpreis neben unberechenbaren geopolitischen Faktoren auch die anstehende Datenflut vom US-Arbeitsmarkt neue Impulse in die eine oder andere Richtung verleihen. Vor allem der September-Bericht des US-Arbeitsministeriums dürfte mit Spannung erwartet werden.

Laut einer von Trading Economics veröffentlichten Umfrage unter Analysten soll die Arbeitslosenrate bei 4,2 Prozent verharren und die Zahl neu geschaffener Stellen von 142.000 auf 140.000 lediglich marginal gesunken sein.

Autor: Jörg Bernhard
Freier Wirtschaftsjournalist
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von goodluck | 04.10.2024, 08:17 Uhr Antworten

Am Goldpreis erkennt man den Zustand der Welt....

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