GOLD | 2.671,75 $/oz | 2.391,38 €/oz | 76,88 €/g | 76.885 €/kg |
SILBER | 31,91 $/oz | 28,55 €/oz | 0,92 €/g | 917,90 €/kg |
Wichtig! In dieser Woche finden der Verfallstermin am amerikanischen Gold-Termin-Markt für die Oktober-Optionen (Mittwoch) sowie der letzte Handelstag für die September-Kontrakte im Gold-Futures-Handel (Donnerstag) statt. Im Umfeld dieser Termine kann es zu erhöhter Preis-Volatilität kommen!
Ausgesuchte kursrelevante Termine für Gold, Silber & Co. in der 39. Börsenwoche 2024:
Details zu den Daten, Prognosen sowie historische Zeitreihen finden Sie hier.
Man sollte sich zwar nicht daran gewöhnen, denn die Börse ist bekanntlich keine Einbahnstraße, aber der aktuelle Lauf des gelben Edelmetalls ist beeindruckend.
Die nächste Korrektur (bei Edelmetallen nicht selten langatmig) kommt garantiert. Auch wenn die Gründe für die Rekordjagd sich verfestigen und teilweise sogar weiter eskalieren (geld- und geopolitisch).
Am Montagmorgen MESZ erreichte der Goldpreis ein neues Allzeithoch bei 2.634,55 US-Dollar und 2.366,97 Euro pro Feinunze (31,1g | Spot-Markt-Preise).
Zudem äußerte sich der US-Notenbank-Distrikt-Präsident Neel Kashkari gegenüber der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg dahingehend, dass er eine weitere "große" Zinssenkung über 0,5 Prozentpunkte noch in diesem Jahr unterstützt.
Und eine schlechte Nachricht für den US-Dollar, der negativ zum Goldpreis korreliert.
Bei aller berechtigten Euphorie über den Goldpreis darf nicht vergessen werden, dass Gold ein hochpolitisches, weil monetäres Edelmetall ist, das in ständiger Konkurrenz zu den staatlichen Währungen und vor allem zur Weltleitwährung US-Dollar steht. Von dessen relativer Stärke hängt wiederum ein Großteil der wirtschaftlichen und militärischen Macht der USA ab.
Zu den Manipulationen des Goldpreises, zu denen der frühere US-Notenbankchef Paul Volcker offen aufrief, gehört neben der Verleihung von Gold durch die US-Notenbank an Dritte, die das Edelmetall anschließend verkaufen und in verzinsliche Anlagen investieren, auch der US-Terminmarkt.
Hier halten gemäß dem Bank Participation Report der Terminmarktaufsichtsbehörde CFTC eine Handvoll Großbanken die meisten Future-Kontrakte auf fallende Goldpreise. Durch den Verkauf eines Kontraktes fliegen 100 Unzen auf den Markt (auch wenn diese sich gar nicht im Besitz des Verkäufers befinden; „naked short“). So kann man den Goldpreis in gewissen Grenzen "managen". Indem man den Preisanstieg bremst oder temporäre Kursstürze auslöst.
Aktuell gibt es an den US-Gold-Termin-Märkten der CME Group 311.887 solcher Short-Kontrakte. Das entspricht ca. 8.840 Tonnen bzw. mehr als dem Doppelten der physischen Jahresgoldproduktion (rote Linie, rote Pfeile):
Wie ernst sich die Lage ökonomisch in der größten Volkswirtschaft der Euro-Zone, in Deutschland, darstellt, offenbarten zum Wochenauftakt frische Daten zum Einkaufs-Manager-Index:
Der Gesamt-Index (Diffusions-Index) liegt mit 47,2 Punkten deutlich niedriger als erwartet (Prognose: 48,2) und niedriger als im Vormonat (48,4). Alle Werte unter 50 bedeuten eine Schrumpfung zur Vorperiode (Quelle: CMC Markets):
Wie im Säulendiagramm sichtbar, beschleunigte sich der Abwärtstrend zuletzt wieder.
Vor allem hohe Energiepreise, Lieferkettenprobleme, die hohen Preisanstiege der letzten Jahre, der ausgeprägte Fachkräftemangel, die schlechte Verbraucherstimmung und der Abzug von Investitionen an günstigere Produktionsstandorte führt laut Markit PMI/S&P Global, die den Datensatz erheben, zu einer sich vertiefenden Resignation in der deutschen Wirtschaft.
Es geht dem Ende zu
Danke für diesen interessanten Artikel (und natürlich auch die vielen Anderen).
Ich freue mich immer wieder, wenn es hier Neuigkeiten gibt.
Mir gefällt auch die differenzierte Sichtweise ("keine Einbahnstraße").
Weiter so!
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